Von London nach Venedig
James Whistler & Hiroyuki Masuyama
26. April bis 5. Juli 2026
Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus
Nach über 25 Jahren widmet sich in Deutschland erstmals wieder eine Ausstellung dem amerikanischen Künstler James Whistler (1834–1903).
Er gilt als einer der innovativsten, einflussreichsten und bedeutendsten Grafiker des 19. Jahrhunderts.
Im Fokus unserer Ausstellung stehen Whistlers Radierungen und Lithografien, die Ansichten von London und Venedig sowie Darstellungen von Personen aus seinem näheren Umfeld zeigen.
Den Bogen zur Gegenwart schlagen neue Fotoarbeiten von Hiroyuki Masuyama, die der Japaner eigens für diese Ausstellung schuf und in Nachbarschaft zu Whistlers Originalen zu sehen sind.
London
1859 ließ sich Whistler in London nieder und schuf dort Grafiken, die insbesondere vom Leben und der Arbeit an der Themse erzählen. Der Wahl-Londoner bereiste jedoch auch viele Länder, hielt sich länger in verschiedenen europäischen Städten auf und war aufgrund dessen ein gut vernetzter Künstler.
Venedig
Ab 1879 lebte er für mehrere Monate in Venedig, wo Ansichten auf die Lagunen-Stadt oder Darstellungen vom alltäglichen Treiben entstanden. Dafür wählte er oftmals den Blick von der Wasserseite.
Inspiration Japan
Wie die meisten Künstler:innen des Impressionismus beschäftigte sich auch Whistler mit japanischen Holzschnitten: Ihr Bildaufbau und Stil beeinflussten etliche seiner Werke nachweislich, weshalb ausgewählte Beispiele namhafter japanischer Holzschnittkünstler seine Grafiken flankieren.
Kontext
Zur kunsthistorischen Kontextualisierung seines Œuvres sind den Arbeiten außerdem punktuell Grafiken seiner Zeitgenossen und Weggefährten zur Seite gestellt:
Arbeiten von Seymour Haden, Joseph Pennell, Frank Short sowie Édouard Manet, Camille Pissarro oder Marcellin Desboutin offenbaren Whistler als wesentliche Inspirationsquelle, können aber ebenso die wechselseitige Anregung aufzeigen.
Hiroyuki Masuyama
Hiroyuki Masuyama (*1968) suchte für unsere Ausstellung im Spätsommer 2025 exakt die Standorte in London und Venedig auf, von denen aus Whistler die Vorzeichnungen für seine Grafiken fertigte.
In den neuen Arbeiten wurden Whistlers Stadt- und Hafenszenen mit den Fotografien der heutigen Situation übereinandergelegt. Dafür hat Masuyama seine Farbaufnahmen zunächst in schwarz-weiß umgewandelt, dann gespiegelt und die Grafiken Whistlers schließlich in den Fotos in die jeweils korrekten Stellen eingebettet.
Vergangenheit und Gegenwart sind auf diese Weise gekonnt miteinander verschmolzen. Der Übergang kann je nach Motiv sinnlich-harmonisch, aber auch gegensätzlich sein.
Masuyamas übergeordnetes Thema »Zeit, Raum, Veränderung« wird nicht nur in seinen neuen, sondern ebenso über eine Auswahl von älteren, großformatigen Werken auf beeindruckende Weise erfahrbar.

Making of: after Whistler San Giorgio (1879/80), 2025, Digitalfotografie auf Papier, 43 x 83 cm © Hiroyuki Masuyama

Making of: after Whistler San Giorgio (1879/80), 2025, Digitalfotografie auf Papier, 43 x 83 cm © Hiroyuki Masuyama
Veranstaltungen
Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm aus Expert:innen-Führungen, Vorträgen, Workshops, etc. wird auch diese Ausstellung wieder abrunden.