FRÖSCHE, FEUER, FINSTERNIS

Aktuelle zeichnerische Positionen
zu Jan Luyken (1649–1712)

14. September bis 10. November 2024
Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus

Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus

Frösche, Feuer, Finsternis

Mit dieser Ausstellung wird ein neues Format ausprobiert: Als offenes Projekt konzipiert, wurden zehn zeitgenössische Künstler:innen eingeladen, sich mit Radierungen des Niederländers Jan Luyken (1649–1712) auseinanderzusetzen.

1708 schuf Luyken zehn eindrucksvolle Blätter, von denen jedes eine der zehn Plagen aus dem Alten Testament (2. Buch Mose: Exodus) detailreich und erzählerisch darstellt: Ägypten war zu jener Zeit auch die Heimat des Volkes Israel, das jedoch unter der Herrschaft des Pharaos sehr litt. Als dieser sich weigerte, das jüdische Volk aus der Sklaverei zu entlassen, brachte sein Gott – so die Überlieferung der Bibel – zehn verheerende Katastrophen über das Land: Wasser verwandelte sich in Blut, Frösche, Feuer und Finsternis zogen herauf und Heuschrecken suchten die Region heim. Erst nach der zehnten, schrecklichsten Plage, die alle Erstgeborenen von Mensch und Tier tötete, ließ der Pharao das Volk Israel ziehen.

Jan Luyken, Die zweite Plage in Ägypten.
Die Frösche kommen über Ägypten
(Detail), 1708, Radierung
© Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,
Graphische Sammlung, Foto: Stanislaw Rusch

Luykens dramatische Darstellungen der biblischen Schilderungen bilden zwar den Anfang und Ausgangspunkt der Ausstellung, die neu geschaffenen Zeichnungen der eingeladenen zeitgenössischen Künstler:innen stehen jedoch im Fokus unseres Herbstprojekts.

In den letzten Monaten entstand eine beeindruckende Vielfalt von Zeichnungen: Während sich manche Künstler:innen mit dem Thema »Plage« allgemein oder mit nur einer bestimmten Plage befassten, verweisen andere auf aktuelle Bedrohungen oder verarbeiten individuelle Herausforderungen. Die Bandbreite der künstlerischen Arbeiten ist entsprechend vielgestaltig und abwechslungsreich: Sie reicht von kleinen, zarten Blättern, die zum genauen Schauen auffordern, bis hin zu großformatigen Zeichnungen, die gleichfalls einer intensiven Betrachtung bedürfen.

Schufen manche Beteiligte zehn Zeichnungen oder gar mehr, entstanden von anderer Hand hingegen deutlich weniger Werke. Diente zumeist Papier als Bildträger, wurden aber ebenso Leinwand, ein Bildschirm oder eine mehrteilige, in den Raum greifende Installation auf Tischen gewählt. Sind etliche Arbeiten in Schwarz-Weiß gehalten, gibt es daneben ebenso farbige Beispiele.

Neben den historischen Originalen Jan Luykens werden die Arbeiten von Sandra Boeschenstein (* 1967), Ambra Durante (* 2000), Marcel van Eeden (* 1965), Sławomir Elsner (* 1976), Serena Ferrario (* 1986), Bettina Munk (* 1960), Christian Pilz (* 1978), Malte Spohr (* 1958), Brigitte Waldach (* 1966) und Christian Weihrauch (* 1966) gezeigt.

Öffnungszeiten

Mittwoch bis Freitag (11–18.30 Uhr)
Samstag/Sonntag/Feiertage (11–18 Uhr)
Montag und Dienstag geschlossen